Ein Blick zurück: von der Vision zu 2 Millionen Kilogramm Müll

Vor 5 Jahren startet everwave mit dem ersten Kilo Müll – heute sind die 2 Millionen erreicht. Ein Grund für uns, innezuhalten und zurückzublicken.

Die Vision: saubere Gewässer für eine bessere Zukunft

Am Anfang der Geschichte steht eine Vision: saubere Flüsse, Gewässer und Ozeane. Die unglaubliche Verschmutzung der Meere durch eine nicht enden wollende Plastikflut bewegt das Gründungsteam dazu, selbst aktiv zu werden – und den ersten Meilenstein zu setzen. Im Dezember 2018 wird das Pacific Garbage Screening gegründet, es kann also los gehen!

Während der Gründungszeit liegt der Fokus auf der Forschung und einer Entwicklung zur Lösung des Problems. Bevor draußen wirklich angepackt werden kann, müssen Daten ausgewertet, Strömungen analysiert und eine fundierte wissenschaftliche Grundlage geschaffen werden. Für das Team zeigt sich schnell: die Flüsse sind Ursache des Problems. 80% des Mülls wird durch Flüsse in die Ozeane gespült und einmal in den Meeren ist es unglaublich schwer, den Müll wieder heraus und zurück in einen Verwertungskreislauf zu bringen.

Um den Müllkreislauf zu schließen ist allen klar, dass an den Flüssen angesetzt und verhindert werden muss, dass der Müll überhaupt in den Meeren landet. Der Fokus wechselt weg von den Ozeanen hin zu Flüssen, und damit einher geht auch ein Namenswechsel – im November 2020 wird die Marke „everwave“ geboren.

Wir befinden uns zwei Jahre nach der ersten Vision: die Marke everwave existiert, der Plan steht und das Team ist motiviert – beste Voraussetzungen! Also heißt es: Marke aufbauen und erste Partner gewinnen.

Startschuss für die Projekte

4. August 2020: ein echter Meilenstein! everwave holt das erste Kilogramm Müll aus einem Fluss. Nach zwei Jahren Vorbereitung kann die Vision umgesetzt und am Hron in der Slowakei aktiv Müll gesammelt werden. Zum Start des ersten Projekts sind auch langfristige Partner mit an Bord, wie etwa Mastercard, Landmarken und Kühne+Nagel, die everwave seitdem begleiten.

Um weiter aktiv und unabhängig Müll zu sammeln, muss ein eigenes Boot her. Doch das ist nicht so einfach: das Boot wird das Herz der Projekte bilden und muss eigens an die Bedürfnisse von everwave angepasst werden. Gemeinsam mit einem deutschen Bootsbauer wird ein individuelles Boot entwickelt – das auch gleich in Aktion gehen kann. 2021 wird das erste eigene Boot bei Projekten in Bosnien und Herzegowina, Serbien, Rumänien und Ägypten eingesetzt.

Parallel zu den Projekten gewinnt everwave in Deutschland mehr und mehr an Aufmerksamkeit und Bedeutung. Im Oktober 2021 erhält das junge Unternehmen den KfW Award Gründen NRW, der jährlich Unternehmen für ihre erfolgreichen Geschäftsideen auszeichnet.

Langfristiger Impact: der Weg zu stationären Projekten

Zunächst war das Boot kurzfristig im Einsatz, die Projekte auf maximal drei Monate angelegt und es wurde an verschiedenen Orten Müll gesammelt. Um einen langfristigen und nachhaltigen Impact zu schaffen und eine Region dauerhaft zu stärken, entschließt sich everwave, das erste Langzeitprojekt anzugehen.

Der Standort ist gezielt gewählt: einer der längsten Flüsse Asiens hat ein extremes Müllproblem. Der Mekong, Lebensader für Millionen von Menschen, trägt auch eine Unmenge an Plastik in die Ozeane. In Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, direkt am Mekong, wird das erste Langzeitprojekt eingerichtet. Neben dem Boot, das auf dem Fluss im Einsatz ist, wird eine lokale Infrastruktur und ein Zero-Waste Center für die Trennung und Weitergabe des Mülls installiert und ein lokales Team vor Ort aufgebaut.

Ab sofort ist also ein Boot fest in Kambodscha – das heißt auch, dass die Bootsflotte für weitere Einsätze wachsen muss. Es kommen zwei weitere Boote hinzu. Mit dem Wachstum der Firma entwickelt sich das Geschäftsmodell weiter – denn die Projekte und Boote müssen dauerhaft finanziert werden. Daher entscheidet sich everwave im Herbst 2022 dazu, Plastic Credits einzuführen. Das System: ein Unternehmen kauft einen Plastic Credit, für den everwave einen Kilo Müll aus den Flüssen holt. Dadurch können langfristige Cleanup Projekte sicher finanziert, die lokale Infrastruktur aufgebaut und die Arbeitsplätze erhalten werden. Die Plastic Credits sind direkt an den Müll und den Standort der Projekte gekoppelt, wodurch die Unternehmen Verantwortung übernehmen und einen direkten Impact schaffen.

Und die Cleanup Projekte laufen erfolgreich weiter – so effektiv, dass bereits im August 2023 über eine Million Kilogramm Müll aus Flüssen weltweit gesammelt werden konnte. Um weiter nachhaltig arbeiten zu können, startet everwave ein zweites Langzeitprojekt in Bangkok entlang des Chao Phraya.

2 Millionen Kilogramm Müll weltweit gesammelt

Aktuell hilft der Einsatz von KI bei den Projekten everwave, den Müll besser zu erkennen und zu analysieren. Gemeinsam mit dem Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz wurde das Forschungsprojekt PlasticObs+ entwickelt: es werden Drohnen und andere Fluggeräte eingesetzt, um Müll in den Gewässern zu finden, zu analysieren und die Verbreitungswege zu verstehen.

Mittlerweile arbeiten über 140 Unternehmen weltweit mit everwave zusammen – und nun steht internationales Wachstum im Fokus. So war everwave als Teil des German Accelerators in Singapur und konnte erste Kunden in Singapur und Hongkong gewinnen. Gemeinsam mit der Unterstützung der Partner gelingt es, die Standorte zu festigen und einen steigenden Impact zu schaffen.

Im Jahr 2025 geht es erfolgreich weiter: an der Drin im Norden Albaniens folgt nach einem Piloteinsatz im Sommer 2024 ein dritter fester Standort. Und am 9. April dann der große Meilenstein: die 2 Millionen Kilogramm Marke wird geknackt! Seit der Gründung sammelte everwave 2 Millionen Kilogramm Müll und schuf damit über 30 Arbeitsplätze weltweit. Um die Menge einmal zu verdeutlichen: wenn Plastikflaschen aneinandergereiht werden, entspricht das einer Linie von München nach Kambodscha und wieder zurück.

Von den ersten Kilogramm Müll bis zu den 2 Millionen hat sich viel getan. Doch der Weg ist noch lange nicht zu Ende! Wir arbeiten weiter, ganz nach unserer Vision: für saubere Flüsse und weniger Müll.

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