Verhandlungen über globales Plastikabkommen
Vom 04. bis 14. August 2025 setzen die Vereinten Nationen in Genf die Verhandlungen über ein globales Plastikabkommen fort.
Der Weg zu einem globalen Plastikabkommen
2022 gab die UN-Umweltversammlung (UNEA) den Startschuss: Ziel ist es, auf der Ebene der Vereinten Nationen ein globales, rechtlich verbindliches Abkommen zu verhandeln, um die Plastikverschmutzung zu bekämpfen. Dabei soll er gesamte Lebenszyklus von Plastik reguliert werden, von der Produktion über die Nutzung bis zur Entsorgung.
Im Jahr 2022 nahm dann das zwischenstaatliche Verhandlungskomitee (INC) seine Arbeit auf, mit dem ursprünglichen Ziel, bis Ende 2024 zu einem Abschluss zu kommen. Seitdem fanden insgesamt fünf Verhandlungsrunden statt – zuletzt die INC-5 im November 2024 in Busan, Südkorea, die im August 2025 in Genf fortgesetzt wird. In Busan hatten sich schon mehr als 100 Staaten auf ein mögliches Verhandlungspaket verständigt, was grundsätzlich einen Fortschritt darstellt.
Das Verhandlungspaket aus Busan dient als Grundlage für die weiteren Verhandlungen in Genf und enthält wesentliche Elemente für ein verbindliches Abkommen inklusive eines Ziels zur Reduktion der Plastikproduktion und einem Verbot von problematischen Einwegplastik und schädlichen Chemikalien.

Zentrale Fragen bleiben für Genf offen
Die Verhandlungen haben inzwischen eine politische Ebene erreicht – für Genf haben sich über 70 hochrangige politische VertreterInnen angekündigt. Darüber hinaus ist es die größte MinisterInnen-Beteiligung bisher: es werden mehr als 3.000 Teilnehmende erwartet, zusammengesetzt aus RegierungsvertreterInnen, Delegierte aus Mitgliedsstaaten und VertreterInnen aus Organisationen (NGOs, Lobbygruppen aus Industrie).
Ziel ist es, sich auf einen finalen Text für das Abkommen zu einigen; jedoch liegen die Positionen der Staaten bei vielen zentralen Elementen noch weit auseinander. Vor allem Lobbygruppen der großen Plastikkonzerne sowie Ölproduzenten wie Saudi-Arabien, Iran und Russland versuchen, ein starkes Plastikabkommen zu verhindern.
Die wichtigste ungeklärte Frage bleibt, ob das Abkommen tatsächlich den ganzen Lebenszyklus von Plastik betrachtet oder nur den Plastikmüll am Ende. Damit das Plastikabkommen tatsächlich die menschliche Gesundheit, die Umwelt und das Klima wirksam schützt, muss der gesamte Zyklus berücksichtigt werden – von der Produktion über den Gebrauch bis hin zur Entsorgung.
INC-5.2: Verhandlungen in Genf
Die Verhandlungen in Genf gestalten sich schwierig. Auch zum Ende hin zeichnet sich keine Einigung ab – Streitpunkte sind die bereits offenen Fragen aus Busan: eine Beschränkung der Plastikproduktion, sowie ein Verbot von gefährlichen Chemikalien. Während die Mehrheit der rund 180 Länder wie Deutschland, die EU-Staaten, Panama oder Mexiko strengere Auflagen wollen, stemmen sich erdöl-produzierende Länder dagegen.
Bei everwave, als Teil der Innovation Alliance for a Global Plastics Treaty, sind wir überzeugt, dass dieser Moment zu wichtig ist, um sich mit halben Maßnahmen zufriedenzugeben. Daher setzen wir uns für ein starkes und umfassendes, weltweit verbindliches Abkommen ein – eines, das die Plastikverschmutzung an der Wurzel bekämpft und verhindert, dass Abfälle überhaupt erst in unsere Flüsse und Ozeane gelangen.
