UK nimmt Unternehmen in die Pflicht
In Großbritannien greift das Verursacher-zahlt-Prinzip: die Hersteller von Verpackungsmüll müssen die Kosten für Sammlung und Recycling selbst übernehmen.
Erweiterte Herstellerverantwortung für Verpackungsmüll
Seit Januar 2025 gilt in Großbritannien die Extended Producer Responsibility for packaging (pEPR) – eine erweiterte Herstellerverantwortung für entstehenden Müll. Es werden die Verursacher von Post-Verbraucher-Produkten in die Verantwortung gezogen, selbst für Sammlung und Recycling der Abfälle monetär aufzukommen. In der aktuelle EPR werden neben Verpackungen auch Elektronikartikel, Batterien und Fahrzeuge erfasst – zukünftig sollen auch Möbel und Textilien mit aufgenommen werden.
In die Pflicht genommen werden Firmen, die in Großbritannien einen Umsatz von mehr als £1 Million erwirtschaften und mehr als 25 Tonnen Verpackungen jeglicher Materialien importieren. Durch die Regelungen sollen die Kosten für Sammlung und Recycling entstehender Verpackungsabfälle von den Kommunen auf die herstellenden Unternehmen umgelegt werden. Langfristig betrachtet wird eine Umstellung auf nachhaltige und besser recyclebare Verpackungen und somit eine Erhöhung der Recyclingquote erhofft.

Von der Datensammlung bis zur Kostenberechnung
Im Rahmen der EPR müssen auf den Markt gebrachte Verpackungen gemeldet werden, worunter etwa Kunststoffe, Papier und Pappe, Glas, Aluminium und Gummi zählen. Mit der Sammlung von ersten Daten und einem zentralen Meldesystem wurde 2023 begonnen. Nachdem die Hersteller in den Jahren 2023 und 2024 ihre Verpackungsdaten zentral meldeten, werden im Oktober 2025 die ersten Rechnungen im Rahmen des pEPR-Systems erwartet.
Die Gebühren werden zunächst nach Verpackungsart und Recyclingfähigkeit strukturiert. Ab 2026 sollen die Kosten dann explizit an die Recyclingfähigkeit geknüpft werden – das zieht höhere Gebühren für schwerer recyclebare Verpackungen nach sich. Die Kosten hängen dann von der Art und Menge des Materials sowie von den Recyclingmöglichkeiten ab.
Erweiterung durch Plastic Credits mit everwave
Das Extended Producer Responsibility for packaging konzentriert sich auf die Finanzierung des Recyclings von neu in den Umlauf gebrachten Verpackungen – dabei wird der bereits in der Umwelt befindliche Müll außen vor gelassen. Mit der Sammlung und Weiterverarbeitung des bereits in der Umwelt befindlichen Mülls schließt everwave den Kreislauf: um ganzheitlich Verantwortung zu übernehmen, können Unternehmen die EPR mit Plastic Credits kombinieren. Dadurch werden Recyclingkosten für neu produzierte Verpackungen übernommen und gleichzeitig, gemeinsam mit everwave, bereits in der Umwelt befindliche Verpackungen gesammelt und wiederverwertet.
