Plastik aus der Luft erkennen

Flugzeuge sollen dabei helfen, Plastik-Hotspots zu ermitteln. Im brasilianischen Bragança Paulista starten erste Testflüge.

Flugzeug-Einsatz zur Überwachung großer Gebiete

Brasilien beeindruckt mit unglaublicher Landschaft, dichtem Dschungel und langen Küsten. Um an diesen großen Küstenabschnitten eine Detektion von Plastik-Hotspots verwirklichen zu können, reichen einfache Drohnen nicht aus. Daher entstand die Idee, Flugzeuge für die Sammlung von Daten einzusetzen. Der Gedanke dahinter: die Flugzeuge, die bereits vor Ort zur Überwachung der Ölplattformen und Schiffe im Einsatz sind, können auch für die Detektion von Plastik-Hotspots eingesetzt werden.

Im Dezember 2024 startet ein Team der Jade Hochschule nach Brasilien, um die Idee umzusetzen und die Technik vor Ort zu testen. Der Stützpunkt des Teams befand sich im brasilianischen Bragança Paulista, etwa 100km nördlich von São Paulo – denn dort liegen die bereits ausgestatteten Flugzeuge des Projektpartners Optimare, die für die Testflüge verwendet werden sollen.

Erfolgreiche Testflüge

Von Bragança Paulista aus startete das Team seine Testflüge – insgesamt wurden zwei Blöcke mit jeweils drei Flügen organisiert. Das Ziel: die Plastik-Hotspots erkennen und dokumentieren. Dafür wurden am Flugzeug unten befestigte Scanner und Kameras genutzt. Am vorderen Teil des Flugzeug war ein Scanner angebracht, der sich nach unten richtet und die Plastik-Hotspots identifizieren kann, und hinten am Flugzeug war eine Übersichtskamera montiert, die diese Bereiche fotografisch festhalten sollte und sich frei in alle Richtungen bewegen kann.

Anhand der Bilder kann daraufhin genau erkannt werden, ob sich im gescannten Bereich wirklich Plastik befindet. Da das Flugzeug mit schneller Geschwindigkeit die Bereiche überfliegt, ist das einwandfreie Funktionieren der Scanner und Kameras zentral.

Auch Dank der großen Unterstützung des Teams vor Ort konnten die Testflüge erfolgreich durchgeführt werden – und die Wirksamkeit des Systems beweisen. Denn bei der zweiten Runde der Testflüge funktionierte das System einwandfrei. Ein enormer Erfolg für das gesamte Team.

Flugzeuge als Option für Plastikdetektion

Die Ergebnisse der Testflüge zeigen, dass eine Detektion von Plastik aus der Luft über große Bereiche hin möglich ist. Gerade die Anbringung der Technik an Flugzeugen kann dafür genutzt werden, große Abschnitte abzudecken und nützliche Daten zu sammeln.

Das bietet ein enormes Potential: denn es können Flugzeuge genutzt werden, die bereits im Einsatz sind. Auch in Deutschland sind solche Flugzeuge unterwegs – so könnten mit der technischen Ergänzung große Flächen abgedeckt und wertvolle Daten gesammelt werden.  

Durch das Forschungsprojekt Plastic Obs+, das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, der Optimare Systems GmbH und der Jade Hochschule durchgeführt wurde, konnte everwave das entstandene KI-System bereits an Drohnen lokal einsetzen, um Plastikansammlungen zu erkennen. 

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